Auf den ersten Blick
In Sekundenschnelle erkennen Pferde in welcher Stimmung sich ihnen ein anderes Pferd nähert. Sie wissen genau ob es freundliche oder feindliche Absichten hat, ob es ruhig und gelassen, zum Spielen aufgelegt, in Kampf- und Tobesstimmung oder fluchtbereit ist.
Aufregung steckt an: Ein einziges aufgeregtes Pferd, das mit hochgestelltem Schweif davonprescht, kann eine ganze Pferdeherde in die Flucht treiben. Und ein einziges aufgeregtes Pferd kann einen Ausritt zu einem gefährlichen Abenteuer werden lassen. Pferde schätzen auch uns Menschen auf den ersten Blick sicher ein. An unserer Körperhaltung und Bewegung lesen sie ab, ob wir selbstbewusst oder ängstlich, unserer Sache sicher oder verunsichert, ruhig und geduldig oder angespannt und ungeduldig sind. Pferde durchschauen uns schnell. Und sie merken sofort, wenn wir Angst vor ihnen haben.
Freund oder Feind
Unter Pferden gibt es dicke Freunde und hartnäckige Feinde. Warum sich zwei Pferde gut leiden können und zwei andere sich beständig streiten, verraten sie uns leider nicht. Aber sie sind treu: Auch nach langer Trennung erkennen sie ehemalige Stallgefährten wieder.
Befreundete Pferde stehen gern nah beieinander. Sie kraulen sich gegenseitig das Fell am Mähnenkamm und am Widerrist. Verfeindete Pferde gehen mit drohend angelegten Ohren aufeinander los, beißen und schlagen. Aber nicht jeder Streit ist ein Kampf: Fohlen balgen sich einfach zum Spaß und manche großen Pferde spielen dabei das ein oder andere Mal noch gerne mit.
Die Stimmung eines Pferdes kannst du deutlich an seinem Gesichtsausdruck und seiner Körperhaltung ablesen:
Beobachte das Ohrenspiel, das Pferdeauge und die Nüstern.
Beobachte die Haltung von Kopf bis Hals.
Beobachte, mit welcher Energie und in welche Richtung sich das Pferd bewegt.
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