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vom 31.01.2005 bis 12.02.2005 - Berufsbild: Pferdewirt/in
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Pratikumsstelle:
Staatlich anerkannter Lehr- und Ausbildungsbetrieb
REITSCHULE KRINGS, Rather Str. 4 - 41363 Jüchen/Stessen, Tel.02181-43834
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Etwas zum Betrieb: Familienbetrieb mit einer Angestellten
Der Reitbetrieb bietet kleinen und großen Freunden des Pferdesports ein reichhaltiges Angebot um ihrem Hobby nachzugehen, wobei besonderer Wert auf Geselligkeit und eine familiäre Atmosphäre gelegt wird.
Der Betrieb beherbergt über 50 Pferde und Ponys, die vielseitig genutzt werden.
Für den qualifizierten Reit- und Springunterricht ist Petra Krings (Tochter des Hauses), eine ausgebildete Pferdewirtschaftsmeisterin, verantwortlich. Neben dem Schulbetrieb für Erwachsene werden vor allem Kurse und Reitunterricht für Kinder und Jugendliche angeboten. Anfänger lernen zunächst auf besonders ruhigen und braven Tieren die Grundbegriffe des Reitens an der Longe, bevor sie mit den anderen in eine Abteilung dürfen. Durch regelmäßige Prüfungen (bis zum Reitabzeichen) wird dann ihr Leistungsstand ermittelt. Die Kinder und Jugendlichen werden zuvor in einem mehrwöchigen Kurs von ihrer Reitlehrerin darauf vorbereitet.
Ein weiterer Geschäftszweig in diesem Betrieb ist der Verleih von Pferden und Kutschen. Besonders beim Karneval (z.B. dem Rosenmontagszug in Köln), bei Schützenfesten und St. Martin kommen die Pferde zum Einsatz. Hochzeitskutschen, Planwagenfahrten und Werbefahrten runden schließlich das Programm bzw. den Aufgabenbereich dieses Betriebes ab.
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Allgemeines zum Beruf Pferdewirt/in
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Ausbildungsdauer: 3 Jahre, Abiturienten können teilweise auf 2 Jahre verkürzen.
Wer den vielseitigen und anspruchsvollen Beruf des Pferdewirtes ergreifen möchte, sollte neben Tierliebe, einer hohen Bereitschaft zu selbstständiger und engagierter Arbeit auch eine gute körperliche Verfassung mitbringen. Da es sich um einen Dienstleistungsberuf handelt, sollte der Auszubildende Freude am Umgang mit Kunden haben. Weiterhin muss der Auszubildende bereit sein, ungeregelte Arbeitszeiten sowie Nacht- und Wochenenddienste auf sich zu nehmen. Bereits vor Beginn der Berufsausbildung sollten Grundkenntnisse im Umgang mit Pferden und im Reiten vorhanden sein.
Bei diesem Berufsbild gibt es folgende Schwerpunkte:
• Pferdezucht und -haltung: Dies beinhaltet die Zucht und Vermarktung hochwertiger Pferde.
• Reiten: Hier stellt die Ausbildung von Pferden in verschiedenen Disziplinen sowie die Erteilung von Reit- und Fahrunterricht den Schwerpunkt dar.
• Rennreiten und Trabrennfahren: Hierzu zählen schwerpunktmäßig das Trainieren von Rennpferden sowie die Teilnahme an Rennreit - und Trabrennveranstaltungen.
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Der Reitbetrieb Krings bildet zurzeit aus:
Pferdewirt/in mit dem Schwerpunkt - Reiten
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Hier die Aufgaben und Tätigkeiten im Überblick:
Pferdewirte und Pferdewirtinnen im Schwerpunkt Reiten sind für die Ausbildung von jungen Pferden zu vielseitig verwendbaren Reitpferden und zum Einsatz in verschiedenen sportlichen Disziplinen wie Spring-, Dressur- und Vielseitigkeitsreiten sowie Gespannfahren zuständig und gewöhnen die Pferde an die Turnierteilnahme. Sie trainieren die Pferde nach den anerkannten Regeln für Leistungsprüfungen in Dressur, Springen, Reiten im Gelände, Jagdreiten und Fahren. Ausbildung und Training erfolgen in der Halle, auf dem Dressurplatz, in der Bahn und im Gelände.
Sie erteilen - in der Regel unter Anleitung eines Reitlehrers bzw. einer Reitlehrerin - praktischen Reitunterricht für Anfänger/innen und Fortgeschrittene aller Altersgruppen in Einzel- und Gruppenunterricht und trainieren begabte Reiter/innen bis zur Turnierteilnahme, wobei sie selbst auch an Turnieren teilnehmen.
Natürlich stehen Pflege und Versorgung der Pferde in diesem Beruf an erster Stelle, was dem Auszubildenden sehr schnell verdeutlicht wird.
Angehende Pferdewirte finden meist eine Ausbildungsstelle bei großen (Schul-)Betrieben, aber auch in kleineren, privaten Ställen.
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Berufsaussichten:
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Es besteht Bedarf an qualifizierten Pferdewirten und eine gravierende Veränderung ist auch in nächster Zukunft nicht zu erwarten.
Die Zahl der Pferde und der aktiven Mitglieder in den Reitbetrieben ist in den letzten Jahren permanent angestiegen und steigt auch weiter an. Dementsprechend erhöht sich auch die Nachfrage nach Fachpersonal zur Aus- und Weiterbildung von Pferden und Schülern und zur Zucht und Haltung von Pferden. Voraussetzung für eine erfolgreiche und zufrieden stellende Tätigkeit sind jedoch überdurchschnittliche Leistungen und hohe Einsatzbereitschaft.
Für den weiteren Berufsweg der Pferdewirte ist das Ablegen der Meisterprüfung sinnvoll. Die dazu notwendigen Qualifikationen sollten in der mindestens 3-jährigen Tätigkeit als Pferdewirt unter Anleitung eines erfahrenen Ausbilders erworben werden.
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Verdienst eines (angehenden) Pferdewirtes
1. Ausbildungsjahr: ca. 460,- Euro Netto,
2. Ausbildungsjahr: ca. 486,- Euro Netto,
3. Ausbildungsjahr: ca. 527,- Euro Netto.
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Die Höhe des Einkommens ist in den einzelnen Ländern unterschiedlich. Eventuelle Kosten für Essen/Wohnen können vom Lohn einbehalten werden.
Ein ausgebildeter Pferdewirt/Bereiter kann in den ersten Jahren einen Lohn zwischen 1.500 und 2.000,- Euro Brutto erreichen.
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Nun zu meinen Tätigkeiten im Praktikum:
Arbeitszeiten: Mo, Di, Do, Fr: 14:30 Uhr 20:30 Uhr, Mi: 8:30 Uhr 20:30 Uhr
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Nachdem ich in den ersten zwei Tagen hauptsächlich die Aufgabe hatte, 7 Kaltblüter jeweils 15 Minuten zu bewegen, sie mit Wasser zu versorgen und ihren Stall zu fegen, wurde der Mittwoch ein langer Tag für mich. Schon um 8:30 Uhr begann mein Dienst und sogleich bekam ich die Aufgabe, die Ponys durch die Halle zu „jagen“ und danach dasselbe mit einem der Reitpferde zu wiederholen. Nachdem die Ponys sowie das Reitpferd wieder sicher und nun müde in ihrem Stall standen, begann ich, zusammen mit meiner Ausbilderin Petra Krings insgesamt ca. 25 Pferde zu putzen und zu waschen, da diese am nächsten Tag bereits in Köln bei einem Karnevalszug mitgehen mussten. 13 Uhr Mittagspause!! Da bereits um 15 Uhr die ersten Reitschüler zur Reitstunde erschienen, sollte ich vorher noch einige Pferde an die Führmaschine hängen, die Stallgasse fegen und einige Boxen mit Spänen einstreuen. Anschließend war ich - wie bereits gewohnt - den Reitschülern beim Satteln und Trensen ihrer Pferde behilflich. Gegen 20 Uhr stand dann noch die abendliche Fütterung an. Donnerstag wurde ich als Betreuerin beim Karnevalszug des Reitercorps Jan von Werth in Köln eingesetzt. Freitag wiederholten sich die Aufgaben von Montag und Dienstag, allerdings waren durch den vorerwähnten Einsatz beim Karnevalszug nur zwei Pferde zu bewegen. Dann stand noch eine Reitstunde auf meinem Reitbeteiligungspferd auf dem Programm.
Die zweite Woche begann sogleich mit dem größten Karnevalszug hier in der Umgebung, nämlich mit dem Rosenmontagszug in Köln, wo ich erneut als Begleiterin des Reitercorps Jan von Werth eingesetzt wurde. Nachdem der Dienstag wie gewohnt verlaufen war, kamen Mittwoch einige neue Aufgaben auf mich zu, z.B. das Helfen beim Ausmisten sowie beim Einstreuen, das Unterrichten eines Schülers an der Longe und das Auf-und Abbauen eines Springparcours. Auch die beiden letzten Tage des Praktikums verliefen in der gewohnten Routine, nur dass ich noch selbst Reitunterricht von meiner Reitlehrerin bekam.
Fazit: Der Beruf als Pferdewirt ist für Menschen, die Tiere lieben und gerne an der frischen Luft sind, eigentlich perfekt. Jedoch sollte man auch die Anstrengung und den Stress, der auf einen zukommt, beachten und in einer guten, körperlichen Verfassung mit viel Kondition sein. Außerdem sollte man bereit sein, jederzeit Wochenend- bzw. Nachtschichten einlegen zu müssen. Das Praktikum ist nicht geeignet für Menschen mit Berührungsängsten gegenüber Tieren und Bedenken, sich die Hände schmutzig zu machen.
Ich fand das Praktikum in diesem Betrieb sehr schön, weil ich so noch mehr in den Beruf hineinschnuppern und meine Kenntnisse erweitern konnte. Ich würde diesen Beruf und auch diesen Betrieb jedem, der sich für Pferde interessiert, jederzeit weiterempfehlen. |
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