Der Reiter arbeitet in der Regel mit vier Arten von Hilfen: der Gewichtseinwirkung, der Kreuzeinwirkung, den Schenkel- und den Zügelhilfen sowie der Stimme.
Gewichtshilfen: Der Reiter setzt sein Gewicht ein, das Pferd reagiert darauf, indem es versucht, das jetzt verschobene Gewicht des Reiters auszubalancieren. Erstes Beispiel: Der Reiter setzt sich ganz bewußt auf eine Seite, indem er diese Seite mehr belastet; das Pferd reagiert, indem es seitlich ausweicht, um seinen Schwerpunkt wieder mit dem des Reiters in Einklang zu bringen. Zweites Beispiel: Der Reiter lehnt sich vor, die Vorhand des Pferdes wird also stärker be-, die Hinterhand wird entlastet. Das Pferd nimmt sich zurück, wird langsamer. Nimmt der Reiter dagegen seinen Oberkörper zurück, belastet er vermehrt die Hinterhand des Pferdes, es wird folglich einen Ausgleich suchen, indem es mit den Hinterbeinen weiter untertritt, um das Reitergewicht besser tragen zu können, die Vorhand ist etwas entlastet, das Pferd geht fleifiger vorwärts - und wenn der Reiter jetzt auch noch sein Kreuz vermehrt einsetzt, erreicht er eine weitere Verstärkung der Vorwärtsbewegung.
Schenkelhilfen: Auch die Schenkelhilfen animieren das Pferd, weiter unterzutreten, außerdem machen sie dem Pferd klar, daß es Tempo und Schwung in der jeweiligen Gangart zu halten hat.
Zügelhilfen: Die Zügelhilfen werden einseitig oder beidseitig durch Verkürzen oder Nachgeben des Zügels erteilt. Sie wirken normalerweise mit Gewichtshilfen oder Kreuzeinwirkung des Reiters zusammen auf das Pferd ein. So wird der Wunsch einer Richtungsänderung dem Pferd durch Verkürzung des entsprechenden Zügels und der entsprechenden Gewichtsverlagerung mitgeteilt. Nimmt der Reiter beide Zügel gleichzeitig an, bei gleichzeitig treibenden Hilfen durch Kreuz und Schenkel, setzt er eine Parade, das Pferd verlangsamt seine Vorwärtsbewegung (halbe Parade) oder kommt zum Stand (ganz Parade), je nachdem wie stark Zügel-, Kreuz- und Schenkelhilfe gegeben wurden. Auch die nachgebenden Zügelhilfen geben dem Pferd in verschiedenen Stufen den Kopf frei.
Stimmhilfen: Die Stimme wird vor allem immer dann eingesetzt, wenn auf das Pferd keine unmittelbare Einwirkung erfolgen kann zum Beipiel beim Longieren oder auch im Fahrsport. Da das Pferd über ein ausgezeichnetes Gehör verfügt sind auch diese Hilfen ausgesprochen effizient. Zur Verstärkung der Schenkelhilfen bedient sich der Mensch außerdem der Gerte, Peitsche und der Sporen.
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