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Pferdehuf & Schmied (Teil 2)
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Freilebende Pferde brauchen keinen Hufbeschlag, denn bei ihnen wächst das Hufhorn in gleichem Maße nach wie es sich abnutzt oder ausbricht. Bei Pferden, die als Zugtier, z.B. an der Kutsche angespannt sind, oder die öfters auf hartem Boden geritten werden, nutzt sich der Huf schneller ab als er nachwächst. Solche Pferde brauchen einen Hufbeschlag. Werden Pferde nicht oder nur wenig geritten, brauchen sie keine Hufeisen; sie gehen sozusagen barfuss. Aber auch bei ihnen muss der Huf regelmäßig vom Hufschmied oder Hufpfleger ausgeschnitten werden.
Bei Hufkrankheiten wie Hufrehe, Strahlfäule oder Hohle Wand und bei Stellungsfehlern wird der Schmied auch therapeutisch tätig, indem er durch das Anbringen spezieller Beschläge den Heilungsprozess unterstützt. Bei diesen Beschlägen ist eine verkürzte Beschlagperiode von ca. vier Wochen durchaus normal.
Neben dem Beschlag bieten viele Hufschmiede heutzutage auch die Anpassung von Hufschuhen an, die entweder dauerhaft an den Huf geklebt werden oder wie ein Schuh für jeden Ausritt dem Pferd angezogen werden.
In der heutigen Zeit sind die meisten Hufschmiede mobil, d.h. sie haben alles, was sie an Werkzeug benötigen, auf einem kleinen Lastkraftwagen. So ist es natürlich auch bei unserem Schmied, der regelmäßig seine Kunden besucht und die Pferde vor Ort behandelt. |
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Etwas zur täglichen Hufpflege:
Beim täglichen Hufauskratzen entfernt man Pferdemist, Reitplatzboden, Erde, kleine Steinchen etc. die das Pferd drücken können. Hiermit verhindert man, dass sich Bakterien bilden und die Strahlfurchen angreifen (z.B. Strahlfäule). Beim Auskratzen ist besonders darauf zu achten, dass man nicht zu fest und zu tief kratzt, um den Strahl nicht zu verletzen!
Danach werden die Hufe noch einmal ausgebürstet und öfters mal mit Wasser abgewaschen. Mit einem Pinsel wird ab und zu einmal von innen und außen Huffett oder Huföl aufgetragen. Hierbei ist besonders darauf zu achten, dass die Hufe vorher genug Feuchtigkeit gespeichert haben, da sonst durch das viele Fett der Huf austrocknet und unelastisch wird. |
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Mein Fazit: Dieser Besuch beim Schmied hat sich gelohnt. Ich kann nur jedem Pferdeliebhaber, Reiter, Besitzer etc. empfehlen, sich diese (körperlich recht schwere) Arbeit einmal genauer anzusehen. Ich habe wieder einiges dazugelernt und musste auch feststellen, dass ein erfahrener Hufschmied für die Pferde bestimmt genau so wichtig ist wie ein Tierarzt.
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Wir bedanken uns ganz herzlich bei unserem Schmied Hans-Willi Krings für die tolle Zusammenarbeit! |
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